Manfred Lagler - regall
Zwei wichtige Ansichten über den Ursprung des Menschen möchte ich hiermit wiedergeben, und die Wissenschaften in jedweder Hinsicht in Biologie und Theologie sich jeweils unterscheiden. Danach befindet sich ein Wikipedia-Artikel zu besonderen archäologischen Funden und HominidenForschungen und deren Ergebnisse, welche fast auf aktuellem neuen Stand sich bewegen.
Abstammung des Menschengeschlechtes. Man hat in neuerer Zeit vielfach gestritten, ob es wahrscheinlicher sei, daß sämmtliche Menschen, wie die Bibel lehrt, von Einem ursprünglichen Menschenpaar abstammten, oder daß von Anfang der Welt an, mehrere Menschen vorhanden gewesen wären. Die das Letztere behaupten, führen die Verschiedenheit des Körperbaues und der Hautfarbe, wonach die Menschen in Racen geschieden werden, die Trennung der Erdtheile durch das Wasser, welches für die früher lebenden Menschen ein unübersteigliches Hinderniß war, und mehr dergleichen zu Unterstützung ihrer Meinung an. Alles aber, was angeführt wird, läßt sich widerlegen, wie z. B. das Angedeutete aus dem gewaltigen Einflusse der klimatischen Verhältnisse und den gewaltigen Umgestaltungen, die unläugbar die Erde erfahren hat. Die Lehre der Bibel hat nicht allein eine höhere Autorität, sondern ist auch ohne Rücksicht auf diese anzunehmen, so lange etwas Gewisses nicht festgesetzt werden kann, weil die Verwandtschaft des ganzen Menschengeschlechts, der gemeinsame Ursprung, der christlichen Religion am angemessensten, der Vorstellung am deutlichsten, dem Herzen am angenehmsten, dem Verstande am entsprechendsten ist. Zugleich ist die Lehre, daß von Einem Paare alle Menschen abstammen, die alterthümlichste, und es
[Lexikon: Abstammung des Menschengeschlechtes. Damen Conversations Lexikon, S. 82
(vgl. Damen-CL Bd. 1, S. 28-29)
http://www.digitale-bibliothek.de/band118.htm ]
wird nicht uninteressant sein, einige der Vorstellungen, welche die alten Religionen über die Abstammung des Menschengeschlechts gaben, in der Kürze zu übersehen. Alle kommen darin überein, daß der Mensch göttlichen Geschlechtes sei. – In den Religionsbüchern der Inder, des ältesten Volkes, von dem wir Nachrichten haben, wird erzählt: »Die Weltseele war allein, sie dachte: Ich will Welten schaffen! und als die Welten waren: Ich will Hüter der Welten schaffen! Der Schöpfer bildete ein eingekörpertes Wesen. Er betrachtete es; da ging von dem Munde desselben die Sprache aus, von der Sprache Feuer; aus der Nase ging Odem und wurde zu Luft; aus den Augen ging Glanz und bildete die Sonne; aus der Brust kam das Gemüth, und aus diesem der Mond u. s. w. Alle diese Gottheiten kamen mit Hunger und Durst zu Ihm (der sie geschaffen), und sprachen: Gib uns eine engere Gestalt, worin wir wohnen und Nahrung zu uns nehmen können! Er zeigte ihnen verschiedene Gestalten, eine Kuh, ein Roß, – keine schien ihnen hinlänglich; da zeigte er ihnen die Gestalt des Menschen, und einstimmig riefen sie: Wohlgethan, wie wunderbar! daher ist vor Allen der Mensch wohlgebildet.« – Am nächsten der biblischen Erzählung kommt die heilige Sage der Parsen. Die anbeginnlose Zeit ist das Wort. Aus dem Unendlichen wurde Ormuzd, der Gute und Ahriman, (s. d.) der
[Lexikon: Abstammung des Menschengeschlechtes. Damen Conversations Lexikon, S. 83
(vgl. Damen-CL Bd. 1, S. 29)
http://www.digitale-bibliothek.de/band118.htm ]
Böse. Ormuzd schuf in sechs Zeitfolgen die Welt, zuletzt in der sechsten den Menschen, Kaiomorts. Er war lichtglänzend, mit himmelaufschauenden Augen, aber Ahriman brachte ihm den Tod; noch sterbend weissagte er den künftigen Sieg des Menschengeschlechts über Ahriman. Aus ihm, (Kaiomorts) wurden Meschia und Meschiane, die Stammältern des Menschengeschlechts. Anfangs waren sie unschuldig, demüthig und beteten Ormuzd an; aber Ahriman verführte erst das Weib, dann den Mann, durch den Genuß der Frucht gingen sie ihrer Seligkeit verlustig und wurden Sünder. – Nach den Sagen der Chaldäer, gab es erst Menschen mit 2 Flügeln, 4 Gesichtern, Hörnern, Bocksfüßen, und neben diesen andere sonderbargestaltete Geschöpfe; Omoroka war die Beherrscherin des Ganzen. Aber Omoroka wird mitten durchgeschnitten, daraus entstand Himmel und Erde, die Ungeheuer kommen um, ein Gott mußte sich selbst den Kopf abschneiden, und aus den Blutstropfen, die mit der Erde sich mischen, bildeten sich Menschen und Thiere. – Die Mythen der Griechen über Abstammung des Menschengeschlechtes s. unt. Prometheus, Deukalion.
O. M.
Charles Darwin schreibt in seinem Werk „On the Origin of Species“ (Die Abstammung des Menschen) ISBN 978-3-596-90145-6 – auf Seite 82 in diesem Buch folgendes:
„Da der Mensch dieselben Sinne wie die Tiere besitzt, müssen auch seine fundamentalen Empfindungen dieselben sein. Auch hat der Mensch einige Instinkte mit ihnen gemein, wie den Selbsterhaltungstrieb, die Geschlechtsliebe, die Liebe der Mutter zum neugeborenen Kind, den Trieb des letzteren, zu saugen usw.. Doch hat vielleicht der Mensch etwas weniger Instinkte als die ihm zunächst stehenden Tiere. Der Orang-Utan auf den hinterindischen Inseln und der Schimpanse in Afrika bauen Plattformen, auf denen sie schlafen; da beide Arten also dieselbe Gewohnheit haben, könnte man den Schluß ziehen, dass sie auf Instinkt beruhe; es wäre jedoch auch möglich, dass sie das Ergebnis von ähnlichen Bedürfnissen und ähnlichen Überlegungen ist.“
Hominini
Als Hominini wird eine Tribus der Familie der Menschenaffen (Hominidae) bezeichnet. Diese Tribus umfasst die Arten der Gattung Homo einschließlich des
heute lebenden Menschen (Homo sapiens) sowie die ausgestorbenen Vorfahren dieser Gattung, nicht jedoch die gemeinsamen Vorfahren von Schimpansen und Homo.[1]
Die einzige nicht ausgestorbene Art der Hominini ist der Mensch. Die Zugehörigkeit zu den Hominini wird als hominin bezeichnet,[2] die Zugehörigkeit zu den Hominidae
als hominid.
1 Systematik
Zu den Hominini werden heute neben den Arten der Gattung
Homo folgende Gattungen gezählt:[3]
_ Sahelanthropus (umstritten)[4]
_ Orrorin (umstritten)[4]
_ Ardipithecus (umstritten)[4]
_ Australopithecus / Kenyanthropus
_ Paranthropus
Für terminologische Verwirrung sorgt, dass in der älteren und gelegentlich auch in der jüngeren Fachliteratur[5] die Bezeichnung hominid im Sinne von hominin verwendet
wird. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Systematiker bis in die 1980er Jahre der Taxonomie von Linné folgten, der nur Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen in der Familie der Menschenaffen (Pongidae) zusammengefasst und diese der Familie der Echten Menschen (Hominidae; eingedeutscht: Hominiden, daher hominid) – mit Homo sapiens als einziger lebender Art –
gegenübergestellt hatte. Aufgrund genetischer Vergleiche wurde später aber nachgewiesen, dass Schimpansen und Gorillas näher mit dem Menschen verwandt sind als mit
den Orang-Utans. Daher wurden Menschen, Schimpansen und Gorillas nebst all ihren fossilen Vorfahren zu einem gemeinsamen Taxon zusammengefasst (Homininae)
und dieses neben das Taxon der Orang-Utans (Ponginae) gestellt.[6][7][8]
Um die Vorfahrenlinie des Menschen von jener der Schimpansen und Gorillas terminologisch abzugrenzen (was zugleich die überkommene Sonderstellung des Menschen
im Stammbaum der Arten konservierte), wurde von einigen Paläoanthropologen als weitere Unterteilung Position der Hominini im Stammbaum der Menschenaffen (Hominidae)
die Tribus Hominini (Menschen plus Vorfahren) eingeführt, ferner die Tribus Gorillini (Gorillas plus Vorfahren) und Panini (Schimpansen plus Vorfahren); einzelne
Wissenschaftler fassen – abweichend hiervon – die Gorillas, die Schimpansen und beider Vorfahren unter dem Begriff Panini zusammen.
Alternativ wurden von einzelnen Forschern die Schimpansen mit dem Menschen und dessen Vorfahren einem gemeinsamen Taxon zugeordnet, wobei dieses Taxon von
ihnen – was zu erheblichen Irritationen führen kann – ebenfalls Hominini genannt wird; der Mensch und seine Vorfahren werden dann einer Subtribus Hominina zugeordnet.
Der Anthropologe Volker Sommer merkte in diesem Zusammenhang – allerdings mit sehr niedrig angesetzten[9]
Prozentwerten – an:
„Der wirklich konsequente Schritt steht aus. Genetiker kalkulieren je nach ausgewählten Markern, dass sich Homo und Pan maximal 2 bis minimal 0,6 Prozent unterscheiden (während
durchschnittlich 4 Prozent zwischen Menschenmännern und -frauen liegen...). Differierte das Erbgut von Käfern um solche Bruchteile, würden sie gewiss nicht alternativen Genera
zugeschlagen. Somit ist die Forderung durchaus angemessen, unsere Gattung zu erweitern – durch Umbenennung von Schimpansen in Homo troglodytes und Bonobos in Homo paniscus.“[
10]
1
2 7 QUELLEN
2 Zeittafel der Hominini-Gattungen
Die Gattungen der Hominini:
Die zeitliche Abfolge lässt keine Rückschlüsse auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu.
3 Anatomie
Gemeinsame Kennzeichen der Hominini sind der aufrechte, zweibeinige Gang und die damit verbundenen
anatomischen Merkmale, die Abweichungen vom Grundbauplan der Primaten (Primates) darstellen:
_ Verlängerung der hinteren Extremitäten und Umgestaltung zu Laufbeinen _ Umgestaltung der hinteren Füße durch Verlängerung der Mittelfußknochen, Verkürzung der Zehen
und zunehmender Verlust der Opponierbarkeit der Großzehe _ Erhebliche Umgestaltung des Beckens, Vergrößerung der Beckenschaufeln zur Aufnahme größerer
Lasten und veränderte Ausprägung der Hüftgelenke_Vergrößerung des Geburtskanals in Anpassung an das vergrößerte Hirnvolumen der Neugeborenen _ Umgestaltung der Hände der vorderen Extremitäten zu Greiforganen für Gegenstände (statt zum Klettern) durch Verkürzung der Mittelhandknochen zunehmende Abplattung des Brustkorbes
4 Siehe auch
_ Hominisation
_ Stammesgeschichte des Menschen
_ Archaischer Homo sapiens
_ Liste homininer Fossilien
5 Literatur
_ Bernard Wood, Nicholas Lonergan: The hominin
fossil record: taxa, grades and clades. In:
Journal of Anatomy. Band 212, Nr. 4, 2008, S.
354–376, doi:10.1111/j.1469-7580.2008.00871.x,
Volltext (PDF; 292 kB)
6 Weblinks
_ What’s ___________the difference between hominin and hominid?
_ Hominoid taxonomies
7 Quellen
_ Henry Gee: Hominid and hominin. In: Nature. Band 412, 2001, S. 131.
_ Winfried Henke, Hartmut Rothe: Stammesgeschichte des Menschen: Eine Einführung. Berlin: Springer
1998, insbesondere S. 45–47, ISBN 978-3540648314.
7.1 Einzelnachweise
[1] „The tribe that includes modern humans and all the fossil
taxa more closely related to modern humans than to
any other living taxon.“ Bernard Wood: Wiley-Blackwell
Encyclopedia of Human Evolution. Wiley-Blackwell Ltd.,
2011, ISBN 978-1-4051-5510-6
Ähnlich lautetete 2012 die Definition für die „hominins“
in Science (Band 336, Nr. 6081, 2012, S. 538): „the group
that includes humans and our ancestors but not other
apes.“ Ferner in New Scientist (Band 216, Nr. 2892 vom
24. November 2012, S. 34): „...hominins, the group that
includes us and all our extinct relatives from after the split
[from the chimps.]“
[2] Gerhard Heberer hatte u. a. in Anthropologie - Das Fischer
Lexikon (Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt, 1970,
S. 39 ff.) den Australopithecinen als den „bisher strukturell
urtümlichsten humanen Hominiden“ die „höheren
Hominiden gegenübergestellt“ und diese „als Homininae
bezeichnet“. „Um das 'echt' Menschliche zu betonen, kann
man die Vorsilbe 'Eu' benutzen: (Eu)Homininae.“ Daraus
hatte sich die Eindeutschung „echte Menschen“ ergeben,
die später gelegentlich auch als Umschreibung der Hominini
verwendet wurde, heute aber im wissenschaftlichen
Diskurs nur noch auf die Gattung Homo bezogen wird.
[3] Bernard Wood, Nicholas Lonergan: The hominin fossil
record: taxa, grades and clades. In: Journal of
Anatomy. Band 212, Nr. 4, 2008, S. 354–376, doi:
10.1111/j.1469-7580.2008.00871.x, Volltext (PDF; 292
kB) (Memento vom 20. Oktober 2012 im Internet Archive)
7.1 Einzelnachweise 3
[4] Bernard Wood, Terry Harrison: The evolutionary context
of the first hominins. In: Nature. Band 470, 2011, S. 347–
352, doi:10.1038/nature09709
[5] In einem Beihefter zu New Scientist vom 6. November
2010 erläuterte beispielsweise Tim White, er benutze weiterhin
hominid im Sinne von hominin für die unmittelbaren
Vorfahren des Menschen [„to classify all the members
of the human clade (on our side of the last common ancestor
we shared with the chimps)“], weil dies eine seit
langem eingeführte Bezeichnung für diese Klade sei und
er generell terminologische Klarheit durch „Stabilität“ („I
prefer the stability and clarity...“) befürworte.
[6] Morris Goodman et al.: Toward a phylogenetic classification
of primates based on DNA evidence complimented by
fossil evidence. In: Molecular Phylogenetics and Evolution.
Band 9, Nr. 3, 1998, S. 585–598 doi:10.1006/mpev.1998.
0495
[7] David R. Begun: Das Zeitalter der Menschenaffen. In:
Spektrum der Wissenschaft. Dossier 01/2004: Die Evolution
des Menschen II, S. 8
[8] Pasqual Pic: Die Evolution des Menschen. In: Spektrum der
Wissenschaft. Dossier 01/2004: Die Evolution des Menschen
II, S. 17
[9] Roy John Britten: Divergence between samples of chimpanzee
and human DNA sequences is 5%, counting indels.
In: PNAS. Band 99, Nr. 21, 2002, S. 13633–13635,
doi:10.1073/pnas.172510699
Anna Wetterbom, Marie Sevov, Lucia Cavelier, Tolmas
F. Bergström: Comparative genomic analysis of human
and chimpanzee indicates a key role for indels
in primate evolution. In: Journal of Molecular Evolution.
Band 63, Nr. 5, 2006, S. 682–690, doi:10.1007/
s00239-006-0045-7
[10] Volker Sommer: Plädoyer für eine radikale evolutionäre
Anthropologie: Menschenaffen wie wir. In: Biologie in unserer
Zeit. Band 30 (= Heft 3/2009), S. 200
4 8 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN
8 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen
8.1 Text
_ Hominini Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hominini?oldid=142697670 Autoren: Youandme, Nerd, Kku, Zeno Gantner, Aka, Ulrich.
fuchs, ErikDunsing, Plattmaster, Suisui, Echoray, Gurt, Mathias Schindler, Katharina, Rabanus Flavus, Raymond, Fedi, Aglarech, Paddy,
Zwobot, Wolfgang1018, Necrophorus, Karl-Henner, Leiningen, Stechlin, Geos, Wolfskindt, 913Chris, Corecode, Solid State, Nordelch,
Tigerente, Norro, Conny, Bradypus, Wofl, Botteler, Olaf Studt, FlaBot, Gerbil, Achim Raschka, Blaubahn, Wamito, RedBot, Brunswyk,
Sae1962, Vinimontanus, Suit, LS, Wessmann.clp, Chobot, Felix Stember, PartnerSweeny, Löschfix, Chaddy, DerHexer, Eskimbot, TingelB,
Chlewbot, Thornard, Carol.Christiansen, Thijs!bot, Matthiasb, YourEyesOnly, Sebbot, Diwas, Hans-Jürgen Hübner, Complex, Henning
Ihmels, Chiananda, YonaBot, SieBot, Ilsebill, Engie, Bleifisch, Chemiewikibm, Stracciatella bitte, Inkowik, Amirobot, Luckas-bot,
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Bot, Sokonbud, ZéroBot, Noxafila, Marlus Gancher, IP-Sichter, MerlIwBot, Boshomi, Richard Lenzen, Arno Nymus, Bergisch Neukirchen,
Najadenn, Addbot und Anonyme: 42
8.2 Bilder
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Zeittafel_der_Gattung_Homo.png Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Martin Sauer
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8.3 Inhaltslizenz
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