Päpste für Frieden und gegen Gewalt

Was denkt und sagt Papst Franciscus darüber?
Die echte Religion ist eine Quelle des Friedens und nicht der Gewalt. Niemand darf den Namen Gottes gebrauchen, um Gewalt auszuüben.


Kommentar des Autors:
Liebe ist Leben, und Leben ist Liebe. Wer das anders sieht, ist oder wird letztlich zum Verbrecher, Täter oder Opfer. Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten! "Gott ist Liebe!" schreibt der emeritierte Papst Benedikt folgendes dazu, und dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Lieber Gott, schenke uns Menschen mehr Liebe, Vertrauen, Respekt, und Toleranz untereinander! Amen

Literatur

Literatur: Papst Franziskus, in einer Meditation oder Homelie (?)

Wie sieht dies der Papsttheologe Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) ?
Das Erinnern der Jünger hat in dem leidenden Gerechten Jesus erkannt: Der Eifer für Gottes Haus führt ihn in die Passion, ans Kreuz. Dies ist die grundlegende Wende, die Jesus dem Thema Eifer - Zelos - gegeben hat. Den "Eifer", der Gott durch Gewalt dienen wollte, hat er umgewandelt in den Eifer des Kreuzes. So hat er den Maßstab für den wahren Eifer - den Eifer der Liebe, die sich verschenkt - definitiv aufgerichtet. An diesem Eifer muss sich der Christ orientieren; darin ist die authentische Antwort auf die Frage nach dem "Zelotismus" Jesu gegeben.


Kommentar des Autors:
Ich kenne da einen Spruch, der lautet. Eifersucht ist die Sucht, wer mit Eifer sucht, was Leiden schafft! Auch eine besondere Wahrheit im Umgang mit Gewalt und Gegengewalt, wie ich meine. Daher möchte ich ein kurzes Gebet in dem Sinne formulieren. Lieber Gott, schenke Männern und Frauen einen liebenden Umgang miteinander, damit nicht durch Eifersucht sich Familientragödien ereignen, die Gott nicht will, und vernünftige Menschen auch meiden, weil sie an einem gemeinsamen Glück interessiert sind!

Literatur

Benedikt XVI. [Joseph Ratzinger], "JESUS von Nazareth", Band II., S. 37

Gewalt im Monotheismus und Polytheismus

Tempelreinigung heute
War Jesus ein Revolutionär? Hat er gar durch diese Aktion ("Vertreibung der Händler aus dem Tempel") die Anwendung von Gewalt gutgeheißen? Religion und Gewalt: Das ist ein Thema, das heute die ganze Welt bewegt. Im Namen Gottes werden Menschen umgebracht. Selbstmordattentäter sprengen sich in die Luft und töten viele andere mit sich. Im Namen der Religion werden Andersgläubige diskriminiert, verfolgt, vertrieben. So wird oft Gewalt mit Religion verknüpft, durch Religion gerechtfertigt. Verständlich, dass sich Menschen sich deshalb, von der Religion abwenden, weil sie von so viel Gewalt angewidert sind.  
Literatur

Christoph Kardinal Schönborn, Auslegung des Evangeliums nach Johannes 2, 13 - 25 für den 4. März 2018

Monotheismus und die Sprache der Gewalt


Jan Assmann meint in seinem Buch mit dem Titel „Totale Religion“, „Die Sprache der Gewalt ist kein Spezifikum des Monotheismus. Sie findet sich auch in den Texten polytheistischer Religionen in reicher Fülle.“ Der deutsche Religionswissenschafter, Jan Assmann, geht in diesem Buch der Frage nach dem Warum in vielen religiösen Schriften eine drastische Rhetorik der Gewalt geprägt ist, und skizziert die Umstände, unter denen diese Sprache der Gewalt in Taten umschlagen kann. Der obige Autor „konstatiert lediglich, dass der Monotheismus eine Religion ist, in deren kanonische Texte die Themen Gewalt, Hass und Sünde eine auffallend große Rolle spielen und eine andere Bedeutung annehmen als in den traditionellen, „heidnischen“ Religionen. Dort gibt es Gewalt im Zusammenhang mit dem politischen Prinzip der Herrschaft, aber nicht im Zusammenhang mit der Gottesfrage: Gewalt ist dort eine Frage der Macht, nicht des Glaubens und der Wahrheit.“

Literatur

Jan Assmann, "Totale Religion - Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung" (2016) im Picus-Verlag

Verzicht auf Haß und Gewalt

Haß ist nie eine Lösung - Zeugnis eines ehemaligen nordirischen Terroristen


David Hamilton, ehemaliges Mitglied einer protestantischen Terrororganisation in Nordirland, sagt: "Haß ist nie eine Lösung. Wir müssen in Frieden miteinander leben können." Als Siebzehnjähriger schloß sich David den Gegnern der IRA an, fest davon überzeugt, daß er damit seinem Vaterland dienen könnte. Seine Eltern, die mit der Politik gar nichts zu tun haben wollten, waren sehr traurig, als sie von seinem Entschluß hörten. Für David aber gab es keinen Weg zurück. "Ich mußte der Organisation mit der Hand auf der Bibel Treue schwören", sagt David. "Zurückblickende völliger Unsinn, aber als 17 jähriger glaubte ich fest daran." Dann kam die Ausbildung: Schießen, Bomben legen usw. Tagsüber arbeitete David als Techniker, abends und am Wochenende als Terrorist. Fünf Jahre lang verübten sie Banküberfälle, um zu Geld zu kommen. Mehrere Male saß David im Gefängnis, insgesamt zwölf Jahre.
...Während seines Gefängnisaufenthaltes in Nordirland hat David Hamilton sich zu Christus bekehrt. Nach seiner Freilassung im September 1983 engagierte er sich in der Gefängnisarbeit mit Prison Fellowship und arbeitete fünf Jahre lang als Evangelist unter Gefangenen und auch in Jugendreformgefängnissen in Nordirland. David hat besonders ein Herz für junge Menschen, die mit Problemen kämpfen, und ist gleichermaßen begabt, mit ihnen hilfreiche Gespräche zu führen. Sein herausragendes Zeugnis als bekehrter Terrorist aus einer halbmilitärischen Organisation von Nordirland öffnet sowohl in seinem Heimatland als auch im Ausland viele Türen zum Dienst. Die letzten zwei Jahre war David Hamilton als "National Evangelist" in der Teen-Challenge-Arbeit in Großbritannien tätig. Seit April 1990 arbeitet er als Leiter von Teen Challenge in Nordirland, mit besonderem Ziel, durch Straßeneinsätze in Belfast Menschen für Christus zu gewinnen. Leider geht der Bürgerkrieg immer noch weiter. David betont immer wieder: "Terror ist nie eine Lösung. Man sollte miteinander reden. Es muß klar sein, dass es nur durch Gottes Liebe möglich ist, einander zu akzeptieren."

Kommentar des Autors:


Gott ist ein liebender und immer ein barmherziger Vater, der jeden Menschen schätzt, und möchte auch von uns Menschen, daß wir uns untereinander gern haben und einander immer wieder Gutes tun. Der Terrorismus ist nicht eine gottgewollte Weise sich einander zu begegnen. "Mit Reden kommen die Leut zusammen!" heißt es schön und richtig. Daher ist die Gewaltfreiheit und Religionsfreiheit ein gemeinsames Ziel unserer Menschheit.
 
Sonstige Vermerke

nicht vollständig!

Literatur

David Hamilton, Karl Rottenschlager (Hrsg.), "Gewalt endet, wo Liebe beginnt" (Ausgestoßene in heilender Gemeinschaft), S. 462, 463

Wie sieht das ein mittelalterlicher Mystiker


Was ist es, das den Menschen treibt, arge Handlungen zu suchen? Es ist die Sehnsucht nach Befriedigung. Die findet man allein im Verzichten, nicht in den argen Handlungen.


Literatur

Heinrich Seuse, Wikipedia Frühjahr 2005, S.409828

Der Kult um "Charlie Hebdo" ist überzogen


Im Allgemeinen aber ist es ein Überlebensprinzip einer zivilisierten Gesellschaft, dass man das, was man darf, nicht auch bis zum Letzten ausreizt. Dass man Karikaturen bleiben lässt, die man auf jede Pegida-Demonstration mitnehmen könnte, die sich rassistischer Stereotype bedienen, die nicht die Mächtigen enthüllen, sondern die Machtlosen verletzen. Solche Satire erhellt und erkämpft nichts. Sie tut nur weh und vertieft die Entfremdung.
Aber dieses Bild des Mohammed, der über das Attentat weint, der sagt "Alles ist vergeben" und ein "Je suis Charlie"-Täfelchen trägt, das hat schon etwas. Hätten Christen das Attentat verübt, und statt des Propheten stünde Christus so auf dem Titelblatt, wäre das Ganze völlig stimmig: Christus will keine Gewalt, er verzeiht, er ist dort, wo Menschen leiden. Zeigt das einen fundamentalen Unterschied zwischen den Religionen auf? Oder ist doch auch der Koran ein Buch der Liebe und der Islam eine Religion der Barmherzigkeit, wie oft versichert wird? Gute Karikaturen werfen genau solche Fragen auf.


Kommentar des Autors:


Wir, Menschen können mehr als wir glauben! Diesen Satz hörte ich von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg zuletzt! Auch das ist eine Wahrheit, die sich immer wieder real erweist oder sicherlich zutrifft. Daher ist es wichtig, dass der Mensch lernt seine Grenzen des Handelns und seines Denkens sich so bewusst macht, damit ein friedvolles Miteinander gewährleistet bleibt. Dann gibt es da einen Witz, welcher er immer wieder erzählen muß, das meint Paul Chaim Eisenberg. Zwei Männer streiten und daraufhin gehen sie zum Rabbi, um den Streit zu schlichten. Er, der Rabbi, nachdem er sie angehört hatte, meint, dass beide Recht haben. Da kommt seine Frau, und sagt zu ihm, „Du kannst ja nicht beiden Recht geben!“ Daraufhin sagt, der Rabbi zu seiner Frau, und „Du hast auch Recht!“



Literatur

Michael Prüller, DiePresse.com (18.Jänner 2015) Kolumne "Culture Clash - Frontnachrichten aus dem Kulturkampf

Culture Clash - Frontnachrichten aus dem Kulturkampf


Gut gemeint. Spaniens Ex-Premier Zapatero möchte gern den Religionen die Giftzähne des Wahrheitsanspruchs ziehen. So etwas macht aber eine Kultur nicht friedlich, sondern wehrlos. An sich nichts Weltbewegendes, aber doch symptomatisch: Der spanische Ex-Premier José Luis Rodriguez Zapatero hat vergangene Woche bei einer UN-Konferenz eine "Allianz der Religionen" vorgeschlagen. An sich keine unvernünftige Idee - aber ein Grundprinzip sollte laut Zapatero der Verzicht auf Wahrheitsanspruch sein, denn es gebe nur eine Wahrheit: Freiheit und Respekt.
Das sind aber erstens zwei Wahrheiten. Zweitens postuliert Zapatero damit etwas, was er nicht billigt, nämlich absolute Wahrheit. Und drittens ist das ein Beispiel für den verbreiteten Grundirrtum, dass eine friedliche Gesellschaft keine Wahrheitsansprüche verträgt. Das Gegenteil ist der Fall. Eine Gesellschaft muss absolute Wertvorstellungen nicht nur zulassen, sondern ist sogar auf sie angewiesen. Wenn eine Gesellschaft nicht zumindest eine ungefähre gemeinsame Vorstellung von dem entwickelt, was wahr und gut und was falsch und schlecht ist, wie will sie dann wissen, was Fortschritt ist? Dass zum Beispiel Gewaltverzicht besser ist als eine Gewaltspirale? Ich halte Gewaltverzicht für einen gewaltigen Fortschritt. Nicht aber den Verzicht auf Überzeugungen. Alles gleich gut zu finden, ist der Verzicht auf Fortschritt. Dass es keinen Wahrheitsanspruch geben darf, ist ein Über-Wahrheitsanspruch, eine dramtische Verengung. Er erinnert an den Ungeist des Um-jeden-Preis-die-eigene-Vorstellung-Durchsetzens, der uns in extremer Ausprägung in den tragischen Nachrichten aus der Ukraine oder dem Nahen Osten begegnet. Wenn ich auch die Ächtung der Gewalt - von der Abschaffung der "g´sunden" Watschen über
den Siegeszug der Mediation bis zum Verbot von Zwang in religiösen Dingen - für den großen zivilisatorischen Fortschritt schlechthin halte, hat sie doch Nebenwirkungen, die bedenklich sind. Die eine ist die bereits skizzierte Überempfindlichkeit, die schon in jeder Wertung eine Verletzung und daher eine Gewalttätigkeit sieht. Aber nicht nur die eigene Ideologie oder die
eigene Religion, sondern auch die eigene Zivilisation verliert ihre Selbstbehauptungskraft, wenn es unstatthaft (und mangels gemeinsamen Maßstabs auch unmöglich) wird, sie besser zu finden als andere.
So haben etwa Menschen, deren einiger absoluter Wert die Diversität ist, oft Schwierigkeiten damit, sich im Kulturkampf zu entscheiden: Wie soll man etwa eine frauenunterdrückende Kultur kritisieren, wenn es zwischen Taliban und Pastafari keinen qualitativen Unterschied geben darf?
Zur zweiten bedenklichen Nebenwirkung - der gutgemeinten Abneigung gegen Idealbilder, auch Rollenklischees genannt - nächste Woche mehr.


Kommentar des Autors:


Respektvoll einander Begegnen ist ein wichtiger Grundsatz, den wir Menschen auch beherzigen sollen, damit die goldene Regel "Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" sich im gemeinsamen Tun verwirklicht.

Literatur

Michael Prüller, Die Presse 20.07.2014 GESCHICHTE S. 47

Gewalt in der Religion?


Heute steht Religion im Verdacht, Gewalt zu fördern. Machen die Religionen Menschen zu Fanatikern, die auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken? Woher kommt es,dass Menschen im Namen Gottes andere Menschen töten? Liegt das an der Religion? An manchen Religionen mehr als an anderen? Ist etwa der Islam besonders gewaltbereit? Aber es gibt auch in anderen Religionen gewaltsame Übergriffe, etwa im Hinduismus in Indien, im Buddhismus in Sri Lanka, um nur zwei Beispiele zu nennen. Im Christentum gibt es eine lange Geschichte von Kriegen und Gewalt. Ist es also doch die Religion, die Menschen "verdirbt"? Im heutigen Evangelium sehen wir einen plötzlichen Ausbruch von Aggression, der Jesus fast das Leben gekostet hätte. Was war da? Wie kam es dazu? Warum wurde Jesus schließlich das Opfer von Ablehnung und Hass? Und wie stand er selber zur Frage der Gewalt? Alles hatte so positiv begonnen. Jesus war nach seinem Fortgang von zu Hause, von Nazareth, schnell berühmt geworden. Überall sprach man von den "großen Dingen", die er tat: Heilungen, Wunder, Befreiungen in großer Zahl. Jetzt kommt er wieder nach Hause, sozusagen auf Besuch, zu seinen Verwandten, Bekannten, in das Dorf, in dem er aufgewachsen war. Groß ist die Erwartung, als er am Sabbat in die heimische Synagoge kommt. Und groß ist die Begeisterung über das, was er dann sagt: "Sie staunten darüber, wie begnadet er redete." Und offensichtlich warten alle, dass auf die beeindruckenden Worte auch Taten folgen, wie man sie von ihm berichtet. Wenigstens ein paar Krankenheilungen und irgendein spektakuläres Wunder sollte er schon auch in seiner Heimat bewirken. Jesus spürt diesen Erwartungsdruck und kommt ihm zuvor mit Worten, die ganz und gar nicht diplomatisch waren. Er lässt seine Landsleute abblitzen. Und, noch mehr, er stellt sich in eine Reihe mit den ganz großen religiösen Gestalten seines Volkes: mit dem Propheten Elija und mit seinem Schüler und Nachfolger, dem Propheten Elischa. Beide haben zu ihrer Zeit vor allem Menschen geholfen, die nicht zum eigenen Volk gehörten, also Fremden. Und Jesus fügt ein Sprichwort an : "Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt." Kein Wunder, dass daraufhin die Stimmung kippt. Die Begeisterung schlägt plötzlich in Hass um. Aus den freudigen Mitbürgern werden mordbereite Feinde. Wie ist das möglich? Und hat das mit Religion zu tun? Ich glaube, viele Explosionen an Gewalt in unserer heutigen Welt haben sehr wenig mit Religion zu tun. Und sehr viel mit enttäuschten Erwartungen. Und damit, dass in jedem Menschenherzen die Gewalttätigkeit wie ein schlafendes Raubtier lauert. Wie anders ist so viel Gewalt in Familien zu erklären? Zwischen Ehepartnern, zwischen Menschen, die einander ganz nahe sind? Jesus hat uns allen gezeigt, wie viel Neigung zum Bösen im Inneren des Menschen schlummert. Wenn die soziale Not groß wird, kann der Nachbar schnell zum Feind werden. Und dann kann auch die Religion zum Vorwand für Gewalt dienen. Jesus ging damals mitten durch die gewaltbereite Menge weg. Keiner wagte es, ihn anzurühren. Ich glaube, das lag daran, dass Jesus eine große Ruhe, einen tiefen Frieden ausstrahlte. Darauf kommt es auch heute an!
Kommentar des Autors:
Wenn der Mensch provoziert, dann liegt die Gefahr nahe, daß er gewaltbereit wird! Das kann ein zu radikalisierter, konservativer, extremer Glaubenstandpunkt sein, der eine falsche Auslegung der Thora, der Bibel oder des Koran, oder auch anderer Religionen sicherlich auch fördert, und dann zu Aggressionen, Verletzungen, Tötungen, Morden führt, die Gott sicherlich nicht will.


Sonstige Vermerke

nicht vollständig!

Literatur

Christoph Kardinal Dr. Schönborn, zum Evangelium vom 31.01.2016 (Lk 4,21-30)

Amen.