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Ein neues-altes Kapitel der Kunst-Geschichte

Medialität

Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen

Veröffentlichungen des Nationalen Forschungsschwerpunkts

»Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen.

Historische Perspektiven«

 

Herausgegeben von CHRISTIAN KIENING und MARTINA STERCKEN

in Verbindung mit JÜRG GLAUSER, BARBARA NAUMANN,

ANDREAS THIER und MARGRIT TRÖHLER

 

Band 42

CHRISTIAN KIENING, MARTINA STERCKEN (HG.)

 

Medialität

 

Historische Konstellationen

Informationen zum Verlagsprogramm:

www.chronos-verlag.ch

 

Umschlagbild: Planisphärium/Sternkarte, Anfang 11. Jh.:

 

Bern, Burgerbibliothek, cod. 88, fol. 11v.

© 2019 Chronos Verlag, Zürich

ISBN 978-3-0340-1437-3

Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung

der wissenschaftlichen Forschung und der Universität Zürich.

S. 119

 

Pisa 1336: Reisen an andere Orte

 

DAVID GANZ

 

 

»Im Jahr 1188 begab sich Ubaldo, der Erzbischof von Pisa, gemeinsam mit Kaiser

Barbarossa mit 52 pisanischen Kriegsschiffen auf die Fahrt, um das Heilige Land

[la Terrasancta] zu erobern. […] Auf dieser Fahrt ertrank Kaiser Barbarossa, und

der Erzbischof von Pisa trat die Rückreise nach Pisa an, ohne einen Gewinn erzielt

zu haben« (Sardo, 36). »Im Jahr 1200 wurde der Campo Santo von Erzbischof

Ubaldo gegründet, der das dafür bestimmte Grundstück für das Kapitel [des Pisaner

Doms] erwarb. Und er wird Campo Santo genannt, weil dort heilige Erde

aus Übersee [terra sancta d’oltra mare] hingebracht wurde. Als die Pisaner von

der oben erwähnten Fahrt zurückkehrten, brachten sie diese mit und streuten sie

zur Ehre Gottes vollständig an jenem Ort aus« (Sardo, 37).

Eingeflochten in den Kurzbericht früher Ereignisse der Stadtgeschichte findet sich

in einer anonymen Pisaner Chronik des mittleren 14. Jahrhunderts ein Hinweis

auf die Anfänge eines allen Pisanern bekannten Monuments: Gewissermaßen als

Kompensation für den totalen Fehlschlag des Dritten Kreuzzuges habe Erzbischof

Ubaldo (1174–1206) Erde aus dem Heiligen Land nach Pisa gebracht und diese

für die Gründung des Friedhofs der Kathedrale, den Camposanto, verwendet. Mit

dieser Gründungserzählung fixierte die Chronik schon länger zirkulierende Legenden

zum Camposanto, die vom Ausstreuen von Erde aus dem Heiligen Land

handelten, vermutlich aber auch von den segensreichen Wirkungen, die man dem

Kontakt mit dieser Erde zuschrieb: vollständige Zersetzung der darin bestatteten

Körper innerhalb von drei Tagen und damit verbunden eine gute Reise der Seele

ins Jenseits. Doch im Bewusstsein der Leserschaft war der Camposanto weit mehr

als ein ›Gottesacker‹. Der Name stand auch für das kostbare Gehäuse aus weißem

Marmor, mit dem die Pisaner den Friedhofsbezirk eingehegt hatten – und damit

gleichermaßen für den Anbringungsort monumentaler Wandfresken, mit denen

dieses Gehäuse in der Zwischenzeit ausgemalt worden war. Im Folgenden möchte

ich den historischen Moment in den Blick nehmen, in dem der Friedhofskomplex

in einen Bildträger transformiert wurde: die Ausmalungskampagne an der Ostund

der Südwand des Camposanto also, die in der Forschung heute mit dem für

das Jahr 1336 bezeugten Pisa-Aufenthalt des Florentiner Malers Buonamico Buffalmacco

verknüpft wird (Bellosi 1974). Nach gegenwärtigem Diskussionsstand

war Buffalmacco der Urheber von fünf der sechs frühen Wandbilder (Abb. 1–6).

S. 120

 

 

Heilige Erde in Pisa

 

 

 

Erstmals aktenkundig wurde der Camposanto nicht um 1200, sondern mehrere

Jahrzehnte später in einem Dokument Erzbischof Federico Viscontis (1254–1277):

Am 18. Juni 1277 schenkte dieser dem Domkapitel ein an der Stadtmauer gelegenes

Gartengrundstück mit der Auflage, dort den neuen Friedhofsbezirk des

Pisaner Doms einzurichten. Auch dieser archivalisch belegte Gründungsakt war

an eine besondere Herkunft der Erde geknüpft, die auf dem unbebauten Areal

im Schatten der Stadtmauer verstreut lag. Denn eine frühe Schenkungsurkunde

vom Sommer 1278 bezeichnet das Gelände des »soeben begonnenen« Friedhofsgebäudes

als »campus sanctus« und führt damit einen Neologismus ein, der von

den üblichen Begriffen abweicht – ›coemiterium‹, ›mortuarium‹ oder ›sepultuarium‹

(Ronzani 2005, 24). Die Prägung dieses Namens ist der erste schriftliche

Reflex mündlich kursierender Geschichten vom Transfer heiliger Erde nach

Pisa; Geschichten, die Federico möglicherweise gezielt in Umlauf brachte. Wie

Diane Ahl und Neta Bodner zeigen konnten, fügte sich die Herleitung der Erde

aus Jerusalem schlüssig in die Topographie der Pisaner Piazza del Duomo ein:

Sowohl die Kathedrale wie auch das Baptisterium waren eng mit dem Heiligen

Land assoziiert. Im kollektiven Bewusstsein der Stadt war der ausgeprägte Jerusalem-

Bezug des Kathedralbezirks durch die aktive Beteiligung Pisas an den

Kreuzzügen motiviert: Schon den Ersten Kreuzzug hatte die Stadt mit namhaften

Kontingenten unterstützt, ja mit ihrem Erzbischof Daibert sogar den ersten Patriarchen

von Jerusalem gestellt.

Die Legende vom Camposanto impliziert ein Potential des Reisens an andere

Orte, das auf einer metonymischen Relation zwischen heiliger Erde und Heiligem

Land basiert. Heilige Erde wurde in die Hafenstadt an der Mündung des Arno

gebracht und erlaubte – als Ausgleich für die gescheiterten Kreuzzüge – Reisen

der Verstorbenen ins Heilige Land. Dieses Prinzip einer materiellen Ortsverschiebung

geht auf eine lange christliche Tradition des Sammelns und Verehrens

von materiellen Reliquien von Orten zurück, die in der Spätantike zeitgleich mit

der Praxis von Pilgerreisen zu den ›loca sancta‹ einsetzte. Ortsreliquien bestanden

typischerweise aus kleinen Mengen an Bodensubstanz, die in tragbaren Reliquiaren

aufbewahrt wurden. Im Pisaner Camposanto erscheint dieses Modell

auf bemerkenswerte Weise modifiziert: Erde aus Jerusalem wurde nicht in kleinen

Bruchstücken, sondern offenbar in ganzen Schiffsladungen in den Westen

gebracht. Der Grund dafür war offensichtlich, dass sie nicht in einem Reliquiar

aufbewahrt und verehrt, sondern zur Bestattung von Toten verwendet werden

sollte. Mehrere Pisaner Testamente des 14. Jahrhunderts enthalten Anweisungen

für ein Begräbnis im Camposanto »an jenem Ort, der die heilige Erde [oder: das

Heilige Land] genannt wird« (»ubi dicitur la Terra santa«; Wille 2002, 32). In

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diesen Formulierungen spricht sich die Erwartung aus, das Einsenken des Körpers

in Erde aus Jerusalem würde die Reise der Seele nach dem Tod begünstigen.

 

 

Erde vor und in Bildern

 

Der Weg von der Grundsteinlegung des Camposanto bis zur Nutzung des Friedhofsgebäudes

als Bildträger führte über verschiedene Planwechsel. Erst in den

ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts nahm der Baukörper die Gestalt einer

kreuzgangartigen Anlage von umlaufenden Galerien an, die das offene Gräberfeld

in der Mitte umschlossen (Ronzani 2005; Tolaini 2008, 43–66). Und erst Mitte der

1330er Jahre begann man, die hohen, ungegliederten Wände der Galerien auszumalen.

Wie wir sehen werden, reagierten die damals von Bonamico Buffal macco und

Francesco Traini geschaffenen Fresken auf das Grundkonzept der durch heilige

Erde ermöglichten Reise, indem sie es visuell plausibilisierten und anreicherten,

aber auch kommentierten und in Frage stellten.

Besucher, die den Camposanto um die Mitte des 14. Jahrhunderts betraten,

waren mit einer Anlage konfrontiert, die sich immer noch im Bau befand: Nur

der östliche und der südliche Korridor waren bereits fertiggestellt, die beiden

für die Funktionstüchtigkeit des Camposanto wichtigsten Bauabschnitte. Der

Südtrakt schirmte den Friedhof gegen die offene Fläche um den Dom ab, auf der

bis dato die Bestattungen des Kathedralbezirks stattgefunden hatten. Hier lagen

auch die beiden Portale, die den Camposanto mit dem Dom und dem Baptisterium

verbanden. Der Osttrakt wiederum konstituierte das liturgische Zentrum

des Friedhofs, was durch die Erhöhung des Bodenniveaus markiert wurde. An

seiner Außenwand waren mehrere Altäre aufgestellt, die im Zusammenhang von

Bestattungs- und Gedächtnisliturgien genutzt wurden. Zeitgenossen nannten

diesen Bereich die ›ecclesia‹.

Im Hinblick auf die liturgische Nutzung überrascht es wenig, dass die Fresken der

Ostwand die engste Bindung an die heilige Erde des Friedhofs aufweisen. Dies gilt

insbesondere für das erste Bild, das die Besucher des Camposanto sahen, wenn

sie das Hauptportal des Friedhofs durchschritten und sich gen Osten, Richtung

›ecclesia‹ wendeten: Ganz am Ende des Südkorridors war dort das von Francesco

Traini gemalte Kreuzigungsfresko zu sehen (Abb. 1). Kein anderes Thema wäre

besser geeignet gewesen, an die Verbindung von heiliger Erde und heiligem Ort

zu erinnern. Und dies geschah in einem bis dahin unvorstellbar großen Format:

Die Maße der ›Kreuzigung‹ betragen 10 auf 6,80 m., womit die Darstellung die

gesamte Breite des Südkorridors abdeckt.

Wie wir im Folgenden sehen werden, ist diese Weitung des Formats ein zentraler

Bestandteil der frühen Ausmalung des Camposanto. Der Weg der Be-

 

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sucher durch den Südkorridor führte an der ›Thebais‹, dem ›Weltgericht‹ und

dem ›Triumph des Todes‹ vorbei, Fresken, die bei einer Höhe von 6,80 m. eine

Breite zwischen 15,00 m. und 15,60 m. erreichen (Abb. 2). Die Nachbarn der

›Kreuzigung‹ zur Linken fallen dann zwar kleiner aus, doch ist die ›Himmelfahrt‹

mit 4 auf 6,80 m. immer noch ein bemerkenswert monumentales Wandbild

(Abb. 3). Nie zuvor in der Geschichte der italienischen Wandmalerei hatte

es eine vergleichbar großzügige Aufteilung der Malflächen gegeben. Gerade in

Sakralräumen war eine horizontale Unterteilung der Wand in Register üblich,

verbunden mit einer kleinteiligen Segmentierung in der Vertikalen. Diese Konvention

ist im Camposanto nur in der Übereinanderstellung der ›Auferstehung

und der Erscheinung vor den Jüngern‹ präsent. Ansonsten aber wurde sie in der

ersten Ausmalungskampagne mit beispielloser Konsequenz außer Kraft gesetzt

(während die späteren Ausstattungsabschnitte des Süd-, West- und Nordkorridors

wieder zu ihr zurückkehrten).

Der in den Fresken Trainis und Buffalmaccos vollzogene Formatsprung bot vielfältige

Möglichkeiten für malerische Raumdiskurse. Mit Ausnahme der ›Auferstehung‹

und der ›Erscheinung vor den Jüngern‹ präsentierten alle Wandbilder

ausgedehnte und topographisch scharf konturierte Bildräume, die Akteuren in

Überlebensgröße als Bühne für eindringlich vorgetragene Handlungen dienten.

Durch die im 14. Jahrhundert noch weit geöffneten Rundbögen der Galerien

Abb. 1: Francesco Traini, Kreuzigung, um 1336. Pisa, Camposanto, Ost-Galerie, Stich

von Carlo Lasinio, 1828.

 

S. 123

 

 

traten die Bilder in einen direkten Dialog mit der heiligen Erde auf dem offenen

Gräberfeld des Camposanto. Erst im mittleren 15. Jahrhundert wurde diese Verbindung

von Innen und Außen durch die Aufstockung der Brüstung, den Einbau

von Maßwerk (1451–1464) und die Auffüllung der Fenster im Süden und Osten

mit Glasmalereien (1457–1489) modifiziert (Tolaini 2008, 110–117).

Die von Traini vollzogene Formaterweiterung der ›Kreuzigung‹ kann ikonographisch

mit dem Begriff des ›volkreichen Kalvarienbergs‹ beschrieben werden.

Narratologisch impliziert diese um 1336 noch sehr junge Ausprägung des Kreuzigungsbildes

eine Auffächerung in ein konfliktträchtiges Nebeneinander ethnisch

und sozial distinkter Gruppen: ein Spektrum, dass hier von der abweisenden Haltung

der Pharisäer bis zur intensiven Anteilnahme Mariens und ihrer Begleiter

reicht und seine Fortführung in den Klage- und Trauergesten der den Himmel bevölkernden

Engelsscharen findet. Als weiterer ›Akteur‹ tritt bei Traini der Ort des

Geschehens auf den Plan: Der Berg Golgatha, auf dem das Kreuz errichtet wurde,

schiebt sich als Hindernis in die Höhe, das die berittenen römischen Soldaten dazu

zwingt, auf dem Weg vor das Kreuz einen Umweg zu nehmen. Wie Diane Ahl zu

Abb. 2: Pisa, Camposanto, Süd-Galerie, Blick nach Westen, um 1890.

 

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Abb. 3: Bonamico Buffalmacco, Himmelfahrt, um 1336. Pisa, Camposanto, Ost-

Galerie.

 

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Recht bemerkt, betont Traini die topographische Struktur des Kreuzigungsorts

in einem außergewöhnlichen Maß. Im Hintergrund schließen auf beiden Seiten

weitere Anhöhen an, die den Eindruck einer individuellen, wenn auch zweifellos

nur imaginären Topographie der Schädelstätte, als jenes einzigartigen Ortes, an

dem Christus starb, verstärken.

Mit Blick auf die heilige Erde, die man im Zentrum des Friedhofskomplexes

ausgestreut glaubte, bietet Trainis Fresko die visuelle Vergegenwärtigung jenes

Ereignisses, das die Heiligkeit des locus sanctus begründet. Das Gemälde suggeriert,

dass Materie, die aus Jerusalem nach Pisa gebracht wurde, über die Macht

verfügt, die erlösende Wirkung der Kreuzigung im Friedhof der toskanischen

Kathedrale gegenwärtig werden zu lassen. Gleichsam als Brücke zwischen hier

und jetzt, dort und damals drängen rechts aus dem Hintergrund dichte Reihen

römischer Kavallerie heran. Die Gegenwart gepanzerter Ritter unter dem Kreuz –

militärhistorisch ein eklatanter Anachronismus – präfiguriert den Beitrag Pisaner

Truppenkontingente zur Rückeroberung Jerusalems durch die christlichen Kreuzfahrer

und fungiert so als ein Hinweis auf die Gründungslegende des Camposanto.

Buffalmaccos ›Himmelfahrt‹ in der Mitte der Ostwand reichert die chronotopischen

Dimensionen der ›Kreuzigung‹ weiter an (Abb. 3). Schon das Hochformat

des Bildfeldes, das einzige des gesamten Zyklus, unterstreicht die vertikale

Bewegung, die Christus vollzieht. Die große Distanz zwischen dem auffahrenden

Christus und den staunenden Aposteln, die unten zurückbleiben und das Geschehen

gebannt verfolgen, akzentuiert das problematische Moment der Trennung.

Sie eröffnet gleichzeitig aber auch den Blick auf die steile Erhebung des Ölbergs,

einen der Stadt Jerusalem gegenüberliegenden Hügel, der allgemein als Ort der

Himmelfahrt Christi galt. Buffalmacco hat ihm durch Ölbäume, mit denen seine

Flanken bewachsen sind, eine eigenständige Physiognomie verliehen.

Für Friedhofsbesucher des 14. Jahrhunderts war gerade hier eine enge Verschränkung

zwischen gemalter und realer Topographie wahrnehmbar: Mehrere Quellen

berichten davon, dass das offene Areal des Camposanto mit Ölbäumen bepflanzt

war – Ölbäumen, die bemerkenswerterweise landwirtschaftlich genutzt wurden,

wie aus den Rechnungsbüchern der Domopera hervorgeht, die aber auch

das Interesse jener auf sich zogen, die sich für eine Bestattung auf dem Friedhof

der Kathedrale entschieden: So spricht eine Frau namens Magliata del fu Lamberto

Magliate in ihrem am 31. März 1348 verfassten Testament den Wunsch

aus, »meinen Körper auf dem Campo Santo bei den Ölbäumen beerdigen zu

lassen, die auf dem genannten Camposanto stehen« (Ronzani 2005, 87). Wenn

die Körper der Verstorbenen mit dem Gesicht nach Osten bestattet wurden,

dann eröffnete ihnen der zentrale Durchgang der Ostgalerie eine Blickachse,

welche die Begräbnisfläche mit den realen Bäumen mit der gemalten Vegetation

der ›Himmelfahrt‹ verband.

 

 

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Ich komme damit zu einem ersten Zwischenfazit: Die Bilder der Ostwand geben

den Friedhofsbesuchern und den Toten eine Heilszusage. Kreuzigung, Auferstehung,

Erscheinung und Himmelfahrt sind Begebenheiten der Vita Christi, an die

sich die Erlösungshoffnungen für das Leben nach dem Tod knüpfen konnten.

Hinweise auf die Topographie dieser Ereignisse mochten das Vertrauen darin

bestärken, in der heiligen Erde des Camposanto günstige Voraussetzungen für

die Reise vom Diesseits ins Jenseits zu finden. Dabei sorgten die Bilder dafür, das

weitläufige Areal des Friedhofs mit einer Binnenstruktur unterschiedlich heiliger

Orte zu überziehen. Wer sich im Camposanto bestatten ließ, der schrieb sehr viel

häufiger als sonst üblich die gewünschte Position des Grabes in sein Testament hinein

– 40 Prozent aller Pisaner Testamente mit solchen Ortsangaben betreffen den

Friedhof am Dom. In einzelnen Fällen waren es sogar bestimmte Bilder, in deren

Nähe man liegen wollte: So beschreibt das Testament des Stefano chanapaio vom

4. August 1380, einem Mitglied der Bruderschaft seines Namenspatrons Stephanus,

die Lage des Grabplatzes der Bruderschaft als »vor unserem Herrn gelegen,

der in einem Gemälde in den Himmel auffährt« (Ronzani 2005, 81).

 

Zonen der Unsicherheit

 

Wenn die Ostwand von der Zusage der Heilskraft ausgezeichneter Grabplätze

bestimmt ist, dann überwiegt an der Südwand die Unsicherheit einer offenen

Entscheidungssituation. Auch hier operieren die Fresken mit visuellen Brückenschlägen

zwischen Bild- und Realraum. In der Darstellung des Jüngsten Gerichts

erheben sich die Körper der Auferstehenden aus rechteckigen Gräbern (Abb. 4).

Diese ähneln auffällig der streng rasterförmigen Disposition der Bestattungsplätze

im Fußboden der Galerien: rechteckigen Schächten, die mit marmornen Platten

zu verschließen waren. In den 1330er Jahren war dieses steinerne Gräberfeld im

Ost- und Südtrakt bereits angelegt und wurde vereinzelt schon für Bestattungen

genutzt (Banti 1998). Dabei offenbart die Belegung der Grabplätze im Fresko

einen Anachronismus, der die Logik des Ortstransfers noch einmal zuspitzt: Aus

der mittleren Öffnung steigt König Salomo hervor, während sich aus den beiden

seitlichen zwei Zeitgenossen des 14. Jahrhunderts erheben. Zwischen dem bei

Jerusalem gelegenen Tal des Gerichts und der Toskana der eigenen Gegenwart

besteht im gemalten Gräberfeld eine direkte Nachbarschaft. Doch offensichtlich

hat die Lage der Grabkammern überhaupt keinen Einfluss auf den Ausgang des

Verfahrens: Der Laie auf der Seite der Verdammten und der Mann in Franziskanerkutte

zur Linken – sein Gewand trägt die Aufschrift »ipocrita« (Heuchler) –

müssen ihren Platz tauschen. Die Matrix des Gräberfelds verschafft allen die

gleiche Ausgangsposition für die Reise ins Jenseits.

 

 

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Ganz anders verhält sich dies mit jener Sphäre, welche die gesamte rechte Hälfte

des Freskos ausfüllen darf. Der Höllenberg mit seiner siebenfachen Unterteilung

stellte den Besuchern ein Prinzip letztgültiger Raumordnung vor Augen, in der alle

›Bewohner‹ auf Ewigkeit ihren Ort gefunden hatten: eine in der Höllenmalerei der

Zeit vollkommen neuartige Jenseitstopographie, die sich nach dem kanonischen

Schema der sieben Todsünden gliederte: Habgier (avaritia) und Verschwendung

(luxuria), Zorn (ira) und Völlerei (gula), Untätigkeit (accidia) und Neid (invidia),

schließlich der Hochmut (superbia) der Häretiker, sie alle erfuhren in den Kammern

des Höllenberges die ihnen zukommende Strafe.

Die Arbeit mit groß dimensionierten ›Breitwand‹-Formaten spielt hier eine ihrer

genuinen Stärken aus. In einem Kontext, der auf kleinteilige Parzellierung der

Malfläche durch Rahmen verzichtete, konnte die Binnengliederung des Höllenbergs

einen ganz eigenen Anspruch auf Wahrhaftigkeit erheben. Zudem band

die riesenhafte Gestalt Satans die Hölle an einen Akteur zurück, der diesen aufgeteilten

Raum gleichzeitig kontrollierte und verkörperte. Mit seinem frontal aus

Abb. 4: Bonamico Buffalmacco, Weltgericht, um 1336. Pisa, Camposanto, Süd-Galerie,

um 1890.

 

 

S. 128

 

 

dem Fresko gerichteten Blick war Satan geradezu eine Inversion des allsehenden

Christus, dessen Bild viele Apsismosaiken der Zeit schmückte – auch dasjenige

in der nahegelegenen Kathedrale. So wie dort das mitwandernde Blickfeld Christi

den Kirchenraum erfüllte, tat dies im Camposanto Luzifer.

Der monumentale Maßstab des allsehenden Höllenherrschers musste allen Betrachtern

die figürliche Leere in Erinnerung rufen, die in der Mitte dieser großflächigen

Komposition herrschte. Zur traditionellen Bildanlage des Weltgerichts

gehörte ja die Zentralität des urteilenden Christus-Körpers. Buffalmaccos Fresko

verletzt diese Norm gleich doppelt: Es koppelt die Hölle aus dem Gericht aus, und

es stellt das Gericht unter einen zweifachen Vorsitz, den sich Christus mit Maria

teilen muss, der Patronin von Kathedrale und Kommune. Diese Bipolarität führt

einen Bruch mit alten Gewissheiten herbei. Im Zentrum des Jüngsten Gerichts,

und damit auch im Zentrum der gesamten Freskenfolge an der Südwand, steht

die Grenze zwischen zwei Räumen: dem Raum des Gerichts und dem Raum der

Hölle. Das Verstörende an dieser ›Mittelachse‹ ist, dass sich die darauf platzierte

Schwelle nur in einer Richtung passieren lässt.

 

Exemplarische Räume

 

Keine monumentale Weltgerichtsdarstellung hat je so große Bildnachbarn besessen

wie jene des Camposanto – auch diese Relation kann man als Teil der an der

Südwand greifbaren Neujustierung von Räumen sehen. Dies zumal die Bilder,

für die sich die Bezeichnungen ›Triumph des Todes‹ und ›Thebais‹ eingebürgert

haben, Themen zur Darstellung bringen, die eigens für Pisa konzipiert wurden

(Abb. 5–6). Etwas vereinfacht kann man sagen, dass sich diese Fresken auf eine

dritte Phase der Heilsgeschichte beziehen, die zwischen der Vergangenheit der

Heilstaten Christi und der Zukunft des Weltgerichts liegt. Im ›Triumph des Todes‹

etwa geht es um die Unausweichlichkeit und Unvorhersehbarkeit der Reise vom

Leben in den Tod, die auch diejenigen antreten müssen, die sich ihr – vergeblich –

zu entziehen versuchen (Abb. 5): Die Jagdgesellschaft, die den Toten begegnet,

repräsentiert ein Leben, das auch dann zum Tode führt, wenn es ihn gerade nicht

beachtet. Der Liebesgarten unter Orangenbäumen steht für einen innerweltlichen

Rückzugsort, den die riesenhafte Personifikation des Todes sensenschwingend

heimsucht. Auch die Liebenden werden dem Individualgericht überantwortet,

wie es Benedikt XII. in seiner Bulle Benedictus Deus vom Januar 1336 dogmatisch

verbindlich festgeschrieben hatte: Bereits unmittelbar nach dem Tod, so die neue

Lehrmeinung, treten die Seelen der Verstorbenen eine erste Reise Richtung Paradies,

Hölle oder Fegefeuer an. Buffalmaccos Fresko spitzt diese Passage auf die

Alternative zwischen zwei Jenseitsorten zu: Zu sehen ist, wie die Seelen aus den

 

S. 129

 

 

Abb. 5: Bonamico Buffalmacco, Triumph des Todes, um 1336. Pisa, Camposanto, Süd-

Galerie, um 1890.

 

 

Körperbehältnissen herausgelöst und entweder dem Feuerberg der Höllenstrafen

oder dem Raum der seligmachenden Gottesschau zugeführt werden.

Die Camposanto-Forschung der letzten Jahrzehnte hat immer wieder darauf

insistiert, dass die Bilder an der Südwand von Themen und kommunikativen

Strategien bestimmt sind, die in volkssprachlichen Predigten vorgeprägt wurden

(Frugoni 1988). Das Pisaner Dominikanerkloster Santa Caterina war in den ersten

Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts das Zentrum einer florierenden Produktion

volkssprachlicher Predigt- und Erbauungsliteratur. Über Erzbischof Simone Saltarelli

(1323–1342), der selbst dem Predigerorden angehörte, hatten die Dominikaner

Spielräume, auf die Ausmalung des Camposanto einzuwirken. Gleichwohl

wäre es eine unangemessene Verkürzung, die Wandbilder der Südwand in toto als

›gemalte Predigt‹ zu bewerten, wie es die Forschung zuletzt immer wieder getan

hat. Verbindungslinien zwischen Predigtliteratur und Fresken sehe ich vielmehr

auf einer tieferen Ebene, nämlich derjenigen der rhetorischen Figur des Exempels.

Die Garten- und Jagdszene konfrontierten die Besucher des Camposanto

mit Bildern, wie sie die Prediger in der Imagination ihrer Zuhörer wachzurufen

 

 

S. 130

 

 

versuchten. Dazu kam eine Fülle heute weitgehend verlorener (aber in Kopien

umfassend überlieferter) Textelemente, die in die Rahmenleisten und in die Bildfelder

selbst integriert waren: Spruchbänder, wie sie die Putten im Zentrum des

Triumphfreskos präsentierten oder die Figuren in der unteren Rahmenleiste,

forderten die Betrachter zu intensiver Vergegenwärtigung und zu moralischer

Bewertung der gemalten Szenen auf (Frugoni 1988).

Es ist leicht einsehbar, dass sich mit dem Fokus auf Exempla der Ortsbezug der

Darstellungen ändert. So ist beispielsweise das Wüstenväter-Bild in keiner realweltlichen

Topographie angesiedelt, wie sie der geläufige Titel ›Thebais‹ – irreführend –

suggeriert (Abb. 6). Wem die dargestellten Episoden der Väterviten geläufig waren,

der wusste, dass sich diese in ganz unterschiedlichen geographischen Regionen

zugetragen hatten, die von Ägypten über Palästina und Syrien nach Griechenland

reichten. Bereits in den volkssprachlichen Vite dei Santi Padri (um 1310/20) des

Pisaner Dominikaners Domenico Cavalca, die den wichtigsten Referenztext für

die ›Thebais‹ darstellen, klingt an, dass ›Wüste‹ eher als exemplarischer Raum mit

einer Spiegelfunktion für das Publikum verstanden werden soll: »dass das Leben

der heiligen Menschen eine lebendige Unterweisung, […] und gleichsam ein Spie-

Abb. 6: Bonamico Buffalmacco, Thebais, um 1336. Pisa, Camposanto, Süd-Galerie,

um 1890.

 

S. 131

 

 

gel sei, in dem der Mensch sich betrachten und spiegeln kann, um auf diese Weise

sein Leben zu verbessern und aufzurichten« (Cavalca, Bd. 1, 467).

Die Erkenntnis im Spiegel der gemalten Geschichten war nur dann möglich, wenn

die einzelnen Episoden anachoretischer Existenz ihres topographischen Bezugs

weitgehend entkleidet wurden. Die Bilder sollten zur vorausschauenden Gestaltung

der eigenen Lebensreise anhalten, deren guter Ausgang nicht mehr vom

Erreichen eines heiligen Orts abhing. Der exemplarische Modus, in den die Darstellung

an der Südwand wechselt, forderte die Betrachter also zu einer anderen

Bildwahrnehmung heraus, die sich von Vergleich- und Verallgemeinerbarem leiten

ließ. Buffalmaccos Leistung besteht so gesehen darin, die einzelnen Exempla in

Räume einzubetten, die motivisch mit jenen der heiligen Orte der Ostwand kompatibel

sind, sich strukturell aber deutlich von diesen abheben. So ist die ›Thebais‹

durch eine Iterationsstruktur wiederkehrender Motive gekennzeichnet – Berg,

Höhle, Klause – die den paradigmatischen Wert der Figuren und Episoden hervorkehrt

(Malquori 2013, 28–32). Im ›Triumph des Todes‹ wie derum sind scharf

konturierte Orte – der Liebesgarten, die Schlucht der Jagenden, der Hügel der

Einsiedler – hart an die zentralen Verkehrsadern des Individualgerichts – das Tal

des Todes, der Höllenberg, der Himmel der Seligen – herangeschoben. Schon

allein durch die räumliche Disposition wird die Unentrinnbarkeit der Morte

deutlich. Auf der anderen Seite unterscheiden sich die Motive und die Formate

der Schauplätze nicht grundsätzlich von den heiligen Orten der Kreuzigung und

der Himmelfahrt. Auf diese Weise werden interessante Annäherungen zwischen

exemplarischen Handlungsgefüge, heilsgeschichtlicher Vergangenheit und eschatologischer

Zukunft möglich.

 

Durchlässige Bildgrenzen

 

Ein wichtiges Scharnierelement ist der Reiterzug der Jagdgesellschaft, den Buffalmacco

neu in das schon länger kursierende Thema der Begegnung der drei

Lebenden und drei Toten einführt (Wille 2002, 92–107). Vor der Abnahme der

Wandbilder befand sich die Begegnungsszene unmittelbar neben Trainis ›Kreuzigung‹.

Auffallen musste in dieser Anordnung insbesondere die szenische Analogie

zwischen der Annäherung der Jagenden an die drei Toten im Sarg und dem

Tross der berittenen Soldaten, der zu den drei Toten am Kreuz führte. Die Jäger

waren durchaus in vielversprechender Richtung unterwegs. Was ihnen den einfachen

Übertritt an den heiligen Ort der Kreuzigung versperrte, waren die Särge

mit den drei Toten und der das Wort an sie richtende Einsiedler. Aus dieser Anordnung

ließen sich Schlüsse ziehen, wie die gemalten Exempel in den Diskurs

der heiligen Orte und Jenseitsräume einzubinden waren.

 

 

S. 132

 

 

Wechselwirkungen über Raumgrenzen hinweg lassen sich noch an verschiedenen

anderen Stellen beobachten, ja sie dürfen geradezu als konstitutiv gelten für das

Bildkonzept der Camposanto-Fresken. Die spannungsreichste Konstellation bietet

dabei das Wüstenväterfresko. Wie die Abnahme des Bildes nach dem Zweiten

Weltkrieg zum Vorschein brachte, wurde diese Darstellung in enger Verbindung

mit dem hier in die Wand eingefügten Grab des Giovanni Cini konzipiert, eines

zeitgenössischen Einsiedlers, der zur Buße schwerer Verfehlungen ein eremitisches

Dasein in der Nähe von Livorno gewählt hatte. Als Cini 1331 starb, war

er die erste Person, die innerhalb des Camposanto in einem antiken Sarkophag

bestattet wurde, wie es bis dahin im offenen Raum rund um die Kathedrale üblich

gewesen war (Ronzani 2005, 111–140). Das marmorne Behältnis wurde nicht in

die heilige Erde des Camposanto eingelassen, sondern in die gemauerte Außenwand

des Friedhofs. Die Bestattungsform des Wandgrabs drückte anfänglich wohl

nur die Erwartung aus, dass Giovanni Soldato, wie er von seinen Zeitgenossen

genannt wurde, an dieser Stelle als Seliger oder Heiliger verehrt werden würde.

Die wenige Jahre später begonnene Ausmalungskampagne eröffnete jedoch die

Möglichkeit, das Grabmal, das von einem hohen hölzernen Baldachin überfangen

wurde, in die Wüste der ›Thebais‹ zu integrieren. Von Beginn an war hier

eine Grenzüberschreitung zwischen Bild- und Realraum vorgesehen, auf welche

der an der unteren Bildkante entlangströmende Grenzfluss mit Nachdruck hinwies:

Wo genau lag Giovanni nun eigentlich bestattet, diesseits oder jenseits des

Stroms? Eine Überlagerung des Friedhofs in Pisa mit der von Gräbern durchzogenen

Landschaft der Einsiedlerwüste war sicher ein erwünschter Effekt, den

die Installation des Grabmals in dieser Zwischenposition hervorbringen sollte.

Nach seinem Tod durfte Giovanni Teil der Sammlung von eremitischen Vorbildern

werden und so zum Exempel für die Mitglieder der Bruderschaft, die Giovanni

verehrte und regelmäßig im Camposanto zusammenkam.

 

 

Schluss

 

 

Im Gebäude des Pisaner Camposanto kreuzen sich um 1336 eine seit längerem zirkulierende

Legende, die dem Boden des Friedhofs eine Herkunft aus dem Heiligen

Land und eine wundersame Wirkung schneller Zersetzung der dort bestatteten

Körper zuschreibt, mit malerischen Konzepten heterogener Räume, die die Reise

der Seele ins Paradies als eine schwierig zu meisternde Aufgabe ausweisen. Auf

der einen Seite – dies betrifft die Bilder der Ostwand – bestärken die Fresken die

Hoffnung, dass die heilige Erde für einen günstigen Verlauf der Jenseitsreise sorgen

könne: die Begräbnisorte des Camposanto werden mit den Orten der vergangenen

Heilstaten Christi verbunden. Auf der anderen Seite schränken die Fresken der

 

 

S. 133

 

 

Südwand die so geweckten Erwartungen durch Ausblicke auf eine mehrschichtige

Jenseitstopographie ein, deren Orten ein hohes Maß an Unsicherheit innewohnt.

Die Rahmung der heiligen Substanz durch die Wandbilder erweitert die Figur der

Reise an andere Orte um zusätzliche Etappenziele, aber auch um unsichere Verzweigungsmomente.

Das vielfältige Zusammenspiel der Bilder – untereinander,

mit dem Raum, durch den sich die Besucher des Camposanto bewegten, und der

heiligen Erde zu ihren Füßen – fächerte die medialen Möglichkeiten der Bilder

auf neuartige Weise auf: Die Bemühungen um einen guten Ausgang dieser Fahrt

sollten sich nicht allein auf den Moment der Bestattung der Toten in heiliger Erde

konzentrieren, sondern schon in der Gegenwart der Lebenden einsetzen, oder

genauer in jenem Moment, in dem die Besucher des Camposanto mit seiner bildlichen

Einfassung konfrontiert wurden.

 

 

Literatur

 

Cavalca, Domenico: Vite dei santi padri. Hg. von Carlo Delcorno, 2 Bde. Florenz

2008.

Sardo, Ranieri: Cronaca di Pisa. Hg. von Ottavio Banti. Rom 1963.

Ahl, Diane Cohl: Camposanto, Terra santa. Picturing the Holy Land in Pisa, in: Artibus

et historiae 24 (2002), S. 95–122.

Banti, Ottavio: Le iscrizioni delle tombe terragne del Campo Santo di Pisa

(sec. XIV–XVIII). Pontedera 1998.

Bellosi, Luciano: Buffalmacco e il Trionfo della Morte. Turin 1974.

Bodner, Neta B.: Earth from Jerusalem in the Pisan Camposanto, in: Renana Bartal,

Hanna Vorholt (Hg.): Between Jerusalem and Europe. Essays in Honour of

Bianca Kühnel. Leiden 2015, S. 74–93.

Frugoni, Chiara: Altri luoghi, cercando il paradiso (il ciclo di Buffalmacco nel Camposanto

di Pisa e la committenza domenicana), in: Annali della Scuola Normale

Superiore di Pisa 18 (1988), S. 1559–1643.

Malquori, Alessandra (Hg.): Atlante delle Tebaidi e dei temi figurativi. Florenz 2013.

Ronzani, Mauro: Un idea trecentesca di cimitero. La costruzione e l’uso del Camposanto

nella Pisa del secolo XIV. Pisa 2005.

Tolaini, Emilio: Campo Santo di Pisa. Progetto e cantiere. La forma architettonica e la

decorazione plastica. Pisa 2008.

Wille, Friederike: Die Todesallegorie im Camposanto in Pisa. Genese und Rezeption

eines berühmten Bildes. München 2002.

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